Zwei Ideen für die Medienstunde vor Weihnachten

In den letzten Wochen habe ich zwei Medienprojekte mit meinen 3. und 4. Klassen umgesetzt, die ich gerne als einfach umzusetzende Ideen weitergeben möchte.
Die beiden Projekte sind

1. Eine Weihnachtskarte mit Pages gestalten
2. Mit dem Weihnachtsmann chatten

Im folgenden Film erkläre ich alles, darunter auch noch mal mit Text und Bildern beschrieben.

Eine Weihnachtskarte mit Pages gestalten

Dafür habe ich eine Pagesdatei auf dem iPad so vorbereitet, dass sie aus vier Seiten besteht und die letzte Seite bereits mit Grafiken und einem Bildplatzhalter bestückt ist. Wenn die Kinder die Datei zum Abschluss wieder abgeben, kann ich diese 4 Seiten so auf ein Blatt drucken, dass sich daraus eine DIN A6-Karte falten lässt. Das klappt super mit Pages auf dem iPad, aber ist natürlich auch auf anderen Betriebssystemen umsetzbar. Diese Vorlage habe ich den Kindern in IServ in einer Aufgabe bereitgestellt, sie müssen sie nur anklicken und in Pages öffnen, dann können sie direkt loslegen. Wenn sie fertig sind, laden sie ihr Dokument als Abgabe wieder zur Aufgabe hoch. Die Ergebnisse drucke ich dann aus.

Mit dem Weihnachtsmann chatten

Die Fobizz Tools bieten uns die tolle Möglichkeit, über die KI-Funktionen (KI-Assistenz für Personen) mit berühmten Persönlichkeiten vermeintlich direkt zu chatten. Innerhalb eines Klassenraums können die Schüler*innen die Funktionen über einen Link anonym und ohne eigene Zugänge nutzen. Den Link habe ich auch wieder mit IServ geteilt und zur kleinen Dokumentation sollten sie mir eine Antwort in das Abgabefeld kopieren. 

Es war ein großer Spaß für alle, viel Erfolg beim Nachmachen!

Homeschooling sollte ein Lernbüro digital sein!

Die aktuelle Corona-Krise stellt die Menschheit vor viele Herausforderungen und eine davon ist, wie Lehrer*innen kurzfristig das Lernen aber auch das soziale Miteinander organisieren. Ein tolles Interview von Jöran Muuß-Merholz mit Sebastian Schmidt beschreibt ausführlich, was nötig ist um digitale Medien gut begleitend zur Präsenz aber auch beim Homeschooling einzusetzen. Spoiler: es kommt nicht auf Technik und Arbeitspakete an.

Große Empfehlung für alle sich das Video anzusehen, um zu verstehen auf was es jetzt bei der Konzeption von Lernerfahrungen ankommt. Falls jemand argumentiert, das seien viel zu hohe Ansprüche: Ich denke, dass man mit sehr einfachen Mitteln (sogar dem Telefon) und Strukturierungsangeboten über den Tag hinweg zufriedenstellende Ergebnisse erzielen.

Drei zentrale Thesen darin für mich:

  • Sebastian fühlt sich fast näher dran an den Schülern, weil er persönliche Kommunikationswege mit allen Schüler*innen etabliert hat, die sonst gar nicht so systematsich bestünden.
  • Flipped Classroom betont und ermöglicht eigentlich die Präsenzphase und genau die fällt ja weg. Aufgabe ist es deshalb gerade nicht weiter Content und Aufgaben zu produzieren, sondern den persönlichen Kontakt und die Zusammenarbeit zu pflegen und organisieren.
  • Wieder geht es eigentlich nicht um die Technik, sondern wie Menschen sich auch über digitale Medien nahe sein können.
  • “Es kommt nicht darauf an, wer das Material erstellt, sondern wer die Schüler begleitet”

Digitale Kommunikation im Lehrerzimmer und drumherum

Seit einem Jahr arbeite ich als Lehrer an einer Grundschule. Wie schon bei meiner vorherigen Stelle an der Technischen Universität Hamburg im Projekt Hamburg Open Online University, bemühe ich mich die Einführung digitaler Werkzeuge mit etwas anderen transparenteren und digitaleren Arbeitsweisen zu verbinden. Passend zur Beitragsparade der Bildungspunks konzentriere ich mich in diesem Text auf die Kommunikation unter Kolleginnen und nicht auf den Medieneinsatz im restlichen Schulalltag.
Seit meinem Einstieg an der Grundschule ist einiges an Hardware ins Haus gekommen, Tablets für Lehrer und im halben Klassensatz für alle Schüler, weitere digitale Tafeln und als zentraler Speicher- und Kommunikationsort ein Synology Netzwerkfestplatten- und Serversystem. Ich hatte dieses Produkt ausgewählt, weil es „inhouse“ das bietet, was viele verstreut bei (amerikanischen) Diensten nutzen. Das wollte ich definitiv vermeiden, wenn ich Kollegen zur digitalen Vorbereitung und Kommunikation bringen möchte, dann bitte unter unserer eigenen Kontrolle. Dropbox, Google Drive, Slack, Kalender, Videoserver, Photoalben, alles integriert in einer eigenen Softwaresuite auf einer Kiste in unserem Musik und Medienraum.
So weit zur Hardware, die meiner Meinung nach meistens gar nicht das Problem ist. Nach und nach versuche ich nun die Kolleginnen mitzuziehen und digitale Alternativen anzubieten. Von Anfang an liegt meine Unterrichtsvorbereitung für alle zugänglich im geteilten Teamordner. Schon früh habe ich angeregt das Protokollbuch durch gemeinsam beschreibbare Onlinedokumente zu ersetzen, die ich schon vor den Konferenzen mit Themenvorschlägen befüllt habe und vor Ort mit den Informationen ergänzt habe. Auch für jedes Projekt das aufkommt, versuche ich direkt ein entsprechendes Dokument anzubieten und zu füllen.

Der aktuellste Schritt ist nun die Slack-Alternative „Chat“ des Synologysystems intensiver zu nutzen. Die Begeisterung war erst nicht so riesig, aber ich denke nach und nach kann das der dienstliche Ort für Direktnachrichten und Themen/Gruppen-Kanäle sein, in denen man sich auf dem Laufenden hält. Eine super Sache sind zum Beispiel zeitbasierte Nachrichten, wenn einem Abends Sachen einfallen, die der Hausmeister aber erst am Morgen bekommen soll.
Klar ist, wir müssen damit erst mal experimentieren und auch herausfinden, welcher Kommunikationsweg für was das Richtige ist. Wann schreibt man eine Mail, wann eine Chatnachricht? Aber definitiv sollte man keine Dateien verschicken, sondern sie immer auf dem Server ablegen und darauf verweisen. Doch daran arbeiten wir noch… 😉