Digitale Kommunikation im Lehrerzimmer und drumherum

Seit einem Jahr arbeite ich als Lehrer an einer Grundschule. Wie schon bei meiner vorherigen Stelle an der Technischen Universität Hamburg im Projekt Hamburg Open Online University, bemühe ich mich die Einführung digitaler Werkzeuge mit etwas anderen transparenteren und digitaleren Arbeitsweisen zu verbinden. Passend zur Beitragsparade der Bildungspunks konzentriere ich mich in diesem Text auf die Kommunikation unter Kolleginnen und nicht auf den Medieneinsatz im restlichen Schulalltag.
Seit meinem Einstieg an der Grundschule ist einiges an Hardware ins Haus gekommen, Tablets für Lehrer und im halben Klassensatz für alle Schüler, weitere digitale Tafeln und als zentraler Speicher- und Kommunikationsort ein Synology Netzwerkfestplatten- und Serversystem. Ich hatte dieses Produkt ausgewählt, weil es „inhouse“ das bietet, was viele verstreut bei (amerikanischen) Diensten nutzen. Das wollte ich definitiv vermeiden, wenn ich Kollegen zur digitalen Vorbereitung und Kommunikation bringen möchte, dann bitte unter unserer eigenen Kontrolle. Dropbox, Google Drive, Slack, Kalender, Videoserver, Photoalben, alles integriert in einer eigenen Softwaresuite auf einer Kiste in unserem Musik und Medienraum.
So weit zur Hardware, die meiner Meinung nach meistens gar nicht das Problem ist. Nach und nach versuche ich nun die Kolleginnen mitzuziehen und digitale Alternativen anzubieten. Von Anfang an liegt meine Unterrichtsvorbereitung für alle zugänglich im geteilten Teamordner. Schon früh habe ich angeregt das Protokollbuch durch gemeinsam beschreibbare Onlinedokumente zu ersetzen, die ich schon vor den Konferenzen mit Themenvorschlägen befüllt habe und vor Ort mit den Informationen ergänzt habe. Auch für jedes Projekt das aufkommt, versuche ich direkt ein entsprechendes Dokument anzubieten und zu füllen.

Der aktuellste Schritt ist nun die Slack-Alternative „Chat“ des Synologysystems intensiver zu nutzen. Die Begeisterung war erst nicht so riesig, aber ich denke nach und nach kann das der dienstliche Ort für Direktnachrichten und Themen/Gruppen-Kanäle sein, in denen man sich auf dem Laufenden hält. Eine super Sache sind zum Beispiel zeitbasierte Nachrichten, wenn einem Abends Sachen einfallen, die der Hausmeister aber erst am Morgen bekommen soll.
Klar ist, wir müssen damit erst mal experimentieren und auch herausfinden, welcher Kommunikationsweg für was das Richtige ist. Wann schreibt man eine Mail, wann eine Chatnachricht? Aber definitiv sollte man keine Dateien verschicken, sondern sie immer auf dem Server ablegen und darauf verweisen. Doch daran arbeiten wir noch… 😉

2 comments on “Digitale Kommunikation im Lehrerzimmer und drumherum

  1. Ein digitales Lehrerzimmer finde ich sehr spannend. Es bietet vollkommen neue Möglichkeiten der Kommunikation und Interaktion. Ich bin neugierig, wie sich dein Projekt entwickelt. Schönen Sonntag!

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